Vorteile von Fahrtenschreibern – Geschwindigkeit auslesen nach Unfall

Viele Jahre schon ist der Fahrtenschreiber bei den LKW gang und gebe. Heute werden auf den digitalen Fahrtenschreibern für einen Zeitraum von bis zu einem Jahr die Lenk- und Ruhezeiten von LKW-Fahrern aufgezeichnet. So kann bei jeder Kontrolle eingesehen werden, ob sich die Fahrzeugführer der Lastenzüge, die auf Deutschlands Straßen unterwegs sind, auch wirklich an die Regeln für Berufskraftfahrer halten. Außerdem kann man Fahrtenschreiber auslesen, wenn es Fragen zu einem Unfall gibt und unter anderem die Geschwindigkeit auslesen nach einem Unfall. Jetzt wird wohl auch der Fahrtenschreiber in Pkws zur Pflicht.

Nicht nur für LKWs ein Thema

Nicht nur im LKW ist ein Fahrtenschreiber nötig. Bei der Personenbeförderung von mehr als 9 Personen ist er ebenfalls Pflicht und vor einigen Jahren wurde der Fahrtenschreiber für Kleintransporter eingeführt. Das lag daran, dass man zuvor die Regelungen für die LKWs mit den Kleintransportern umgehen konnte und so mit hoher Geschwindigkeit und weniger Pausen arbeiten konnte. Immer wieder wurden überladene Transporter mit übermüdeten Fahrern von der Polizei erwischt. Das führte zu einer Reaktion der Politik und zur Pflicht für die Nutzung von Fahrtenschreibern in Fahrzeugen mit einem Gewicht ab 2,8 t.

Jetzt auch bei PKWs mit eingebaut

Seit 2023 soll nun auch in jedem Neuwagen ein Fahrtenschreiber serienmäßig eingebaut sein. Dieser, auf neudeutsch als Blackbox bekannte, Fahrtenschreiber soll aber nicht zur Überwachung des Fahrverhaltens der Fahrzeugführer eingesetzt werden. Der Fahrtenschreiber im PKW soll nur helfen über die Hergänge während eines Unfalles Informationen zu erhalten. Dabei werden Geschwindigkeit, Zustand der Sicherheitssysteme, Bremsverhalten sowie Position und die Ausrichtung des Fahrzeugs erfasst. Vermutet die Polizei, dass überhöhte Geschwindigkeit im Unfall eine Rolle spielte, dann kann man die Geschwindigkeit nach einem Unfall auslesen.

Anonymisierte Datenerfassung

Allerdings wird auch jetzt schon angegeben, dass ein Fahrtenschreiber im Auto auch Nutzerdaten an das Bundesverkehrsamt weiterleiten wird. Durch GPS-Ortung kann so ermittelt werden, wie sich der Verkehr verhält, was dann für die Planung der Maßnahmen im Straßenbau verwendet werden wird. So könnte dann verhindert werden, dass Baustellen dann begonnen werden, wenn das Verkehrsaufkommen an einer Stelle am größten ist.

Die Datenverarbeitung soll vollkommen anonymisiert geschehen. Die Daten werden dann für die Verkehrsplanung verwendet. Es besteht allerdings die Gefahr, dass man durch eine Verfolgung der Wege, die ein Auto verfolgt, herausfinden kann, wer sich hinter einem anonymisierten Fahrer versteckt.

Die Kostenfrage

Was bei dieser neuen Technologie natürlich sofort aufkommt, ist die Frage, wer denn für die serienmäßig eingebauten Fahrtenschreiber zahlen soll. Diese Fahrtenschreiber sind nicht umsonst und irgendwer muss für den Einbau zahlen. Als Steuerzahler denkt man sich natürlich schnell, dass die Kosten am Autokäufer hängen bleiben und letztendlich führt dabei auch kein Weg vorbei. Was allerdings möglich wäre ist ein Steuervorteil beim Kauf eines Autos mit Fahrtenschreiber und so eine Weitergabe der Kosten an die Steuerzahler insgesamt. Mit der Zeit sollten die Fahrtenschreiber auch sehr preiswert werden, denn sie werden in Millionen von Autos eingebaut.

Gemischte Stimmung unter den Autofahrern

Eine Umfrage unter Autofahrern hat eine differenzierte Einstellung der Fahrer zur Pflicht zur Black Box per Gesetz aufgedeckt. Zwar sind auf den ersten Blick die meisten nicht grundsätzlich gegen den Fahrtenschreiber im PKW, allerdings will eine Mehrheit verbieten lassen die aufgezeichneten Daten vor Gericht zu verwenden. Dem Auslesen der Geschwindigkeit nach einem Unfall steht aber kaum jemand kritisch gegenüber, besonders wenn es sich um einen schweren Unfall mit verletzen handelt.

Wie wird mit den Daten in Zukunft umgegangen werden?

Aktuell scheint der Fahrtenschreiber vor Gericht nicht Verwendung zu finden. Allerdings hat die Vergangenheit gezeigt, dass die Fahrtenschreiber von LKWs zum Beispiel zum Geschwindigkeit auslesen nach einem Unfall, als Beweismittel genutzt werden. Durch die Nutzung von digitalen Fahrtenschreibern werden so viele Daten über das Fahrverhalten aufgezeichnet werden, dass es wohl sehr verlockend für die Staatsanwälte und Versicherungen sein wird, die Daten aus der Black Box für das Auto zu verwenden. Die Freigabe Ihrer Daten könnte allerdings auch Einsparungen bei der Prämie für Ihre Haftpflichtversicherungen bringen.

Fazit zur Black Box im PKW

Wen die Datenschutzfragen nicht beunruhigen, für den gibt es eine Reihe von Vorteilen, die ein Fahrtenschreiber bringt. Die aufgezeichneten Daten können vom Fahrer ausgelesen werden. So kann man lernen, wie gut man durch den Straßenverkehr kommt und wie viel Verbrauch man an welchen Tagen hat. Außerdem können Sie Ihr Fahrverhalten unter die Lupe nehmen. Ähnlich wie bei der Kamera am Rückspiegel, der sogenannten Dashcam, gibt der Fahrtenschreiber auch ein wenig Sicherheit, wenn es zu einem Unfall oder einer strittigen Situation im Straßenverkehr gekommen ist. Schon allein die Geschwindigkeit nach einem Unfall auslesen zu können, ist hier sehr hilfreich. Sogar wenn es zum Diebstahl kommt, kann ein Fahrtenschreiber mit GPS-Ortung die Verfolgung des Autos ermöglichen und so helfen Autodiebe dingfest zu machen. Letztendlich muss jeder selbst abwägen, ob die Black Box das richtige für einen ist.

Quellen:


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