aktualisiert am 04.03.2024
Das Tacho Eichen gehört bei Fahrtenschreibern in Nutzfahrzeugen zu den regelmäßigen Aufgaben. Dies bezieht sich sowohl auf die älteren analogen als auch auf digitale Fahrtenschreiber, die für die Aufzeichnung von Daten während der Fahrt zuständig sind. Hierbei sind die gesetzlichen Vorschriften einzuhalten. Ansonsten drohen für Verstöße gegen die Gesetze der Fahrtenschreiber Bußgelder. Aus diesem Grund ist es für Unternehmen wichtig, sich mit dem Thema auszukennen. Es gibt verschiedene Anlässe, wann ein Tacho erneut kalibriert werden muss.
Neben dem Tacho eichen sind auch das Fahrerkarte Auslesen und Fahrtenschreiber Auslesen Aufgaben, die regelmäßig von Unternehmen durchgeführt werden müssen.
- Warum muss man ein Tacho eichen?
- Wie wird die Eichung des Tachos nachgewiesen beziehungsweise protokolliert?
- Wer darf einen Tacho eichen?
- Welche Tachografen unterliegen einer Pflicht zum Eichen?
- In welchen Intervallen ist ein Lkw Tacho eichen erforderlich?
- Was passiert, wenn die Fahrtenschreiberprüfung vergessen wird?
- Tacho eichen – wie viel kostet das?
Warum muss man ein Tacho eichen?
Der Fahrtenschreiber eines Fahrzeugs zeichnet eine Reihe von Daten auf. Da diese unter anderem für die Kontrolle von Lenk- und Ruhezeiten sowie dem Nachweis von Geschwindigkeitsübertretungen dienen, müssen die Informationen präzise und verlässlich sein. Zudem müssen die Systeme durch Plombierung vor Manipulationen geschützt sein. Aus diesem Grund sieht § 57b der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung eine regelmäßige Kontrolle und Kalibrierung der Tachos vor.
Der Ablauf einer Fahrtenschreiberprüfung
Bei der Fahrtenschreiberprüfung wird kontrolliert, ob die aufgezeichneten Daten korrekt sind. Dies betrifft die protokollierte Geschwindigkeit, Zeiten und andere Daten. Aus diesem Grund ist es bei einem Wechsel der Reifengröße erforderlich, den Tacho erneut zu kalibrieren. Durch eine Änderung der Reifengröße verändert sich auch das Verhältnis zwischen der real zurückgelegten Strecke und der protokollierten Entfernung. Dies wird bei einer Tachoprüfung und der Kalibrierung kontrolliert sowie gegebenenfalls angepasst. Generell wird geprüft, ob die Daten korrekt erfasst und gespeichert werden.
Wie wird die Eichung des Tachos nachgewiesen beziehungsweise protokolliert?
Im Massenspeicher des Tachos erfolgt eine Speicherung der Informationen bezüglich der Eichung und Kalibrierung. So ist das Datum der ersten Aktivierung des Sensors hinterlegt. Weiterhin finden sich Informationen zur Erstkalibrierung sowie das Datum der letzten Kalibrierung im Massenspeicher. Anhand dieser Informationen lässt sich bei Kontrollen feststellen, ob die Wartungsintervalle für die Kalibrierung eingehalten wurden. Weiterhin stellen die Werkstätten eine Prüfbescheinigung aus. Diese weist das Datum der Fahrtenschreiberprüfung sowie die Kalibrierungsdaten aus.
Wer darf einen Tacho eichen?
Nur bestimmte Unternehmen und Werkstätten dürfen einen Tacho eichen. Dies sind in erster Linie die amtlich anerkannten Hersteller von digitalen Fahrtschreibern und Kontrollgeräten. Darüber hinaus haben diese Hersteller das Recht, die Kalibrierungsaufgaben an beauftragte Vertragswerkstätten zu delegieren. Weiterhin muss die Prüfstelle bestimmte Anforderungen erfüllen. Diese sind in der Anlage XVIIIb zu § 57b Absatz 3 und 4 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) geregelt.
Welche Tachografen unterliegen einer Pflicht zum Eichen?
Welche Fahrtenschreiber und Kontrollsysteme von der Pflicht zum Eichen betroffen sind, ist in der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung in § 57a Absatz 1 sowie in der EU-Verordnung Nr. 3821/85 festgelegt. Dies betrifft somit grundsätzlich alle digitalen Tachografen sowie auch die älteren analogen Fahrtenschreiber, die in gewerblich genutzten Fahrzeugen eingebaut sind. Diese finden sich in Nutzfahrzeugen ab einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen.
In welchen Intervallen ist ein Lkw Tacho eichen erforderlich?
Zunächst ist bereits beim Einbau eines digitalen Fahrtenschreibers eine Einbauprüfung vorgeschrieben. Im Zuge dieser Einbauprüfung erfolgt eine Kalibrierung. Abweichend von den sonstigen Regulierungen dürfen auch Fahrzeugimporteure, die dafür zugelassen sind, eine Einbauprüfung durchführen. Im laufenden Betrieb ist dann eine Kalibrierung des Tachografen alle 2 Jahre vorgeschrieben.
Bei welchen weiteren Vorkommnissen muss der Tacho erneut geeicht werden?
Es gibt eine Reihe von Ereignissen, die eine erneute Prüfung zu einem vorgezogenen Zeitpunkt erforderlich machen. Dazu gehören Reparaturen oder Änderungen am Fahrtschreiber oder an den Kontrollgeräteanlagen. Weicht die interne Uhr um mehr als 20 Minuten von der korrekten Zeit ab, ist ebenfalls eine Fahrtenschreiberprüfung erforderlich. Ebenfalls ist eine erneute Eichung notwendig, wenn Änderungen an der Wegdrehzahl oder Wegimpulszahl sowie am Reifenumfang vorgenommen werden. Weiterhin ist eine neue Kalibrierung erforderlich, wenn sich das amtliche Kennzeichen des Fahrzeugs ändert. Bei diesen Vorkommnissen ist das Tacho eichen vorgeschrieben:
- Prüfung alle 24 Monate
- Beim Einbau eines digitalen Fahrtenschreibers
- Bei Änderungen oder Reparaturen am Fahrtenschreiber sowie den Kontrollsystemen
- Beim Wechsel des Reifenumfangs am Fahrzeug
- Bei Änderungen an der Wegdrehzahl oder Wegimpulszahl
- Abweichung der Uhrzeit am Fahrtenschreiber von mehr als 20 Minuten
- Wechsel des amtlichen Kennzeichens
Was passiert, wenn die Fahrtenschreiberprüfung vergessen wird?
Gewerblich genutzte Fahrzeuge, bei denen die Fahrtenschreiberprüfung nicht im vorschriftsmäßigen Intervall durchgeführt wurde, können nicht mehr zugelassen werden. Das bedeutet, dass diese Fahrzeuge keine neue TÜV-Plakette erhalten.
Außerdem drohen bei Prüfungen durch die Polizei empfindliche Geldstrafen. Diese liegen, je nach Art des Verstoßes, zwischen 100 und 4.400 Euro. Zudem schwankt die Höhe der Strafen in den verschiedenen Ländern. Eine Pflicht zur Fahrtenschreiberprüfung ist grundsätzlichen in allen Mitgliedsstaaten des AETR-Abkommens vorhanden. Somit ist fast der ganze europäische Raum davon betroffen.
Tacho eichen – wie viel kostet das?
Die Kosten schwanken zwischen den verschiedenen Vertragswerkstätten. Zudem ist die Höhe der Kosten auch vom Herstellersystem abhängig. Für eine Fahrtenschreiberprüfung nach § 57b StVZO entstehen bei einem analogen Fahrtenschreiber Kosten zwischen 90 und 130 Euro. Für die Lkw-Tachoprüfung bei digitalen Systemen liegen die Kosten leicht darüber. Hier ist mit 145 bis 200 Euro zu rechnen. Für einen Manipulationscheck fallen in der Regel weitere Kosten an.
Quellen:
- https://www.tueh.de/571/digitaler-fahrtenschreiber-faq/#c3445
- https://www.bussgeldkatalog.net/strassenverkehrszulassungsordnung/57b-stvzo/
- https://www.gesetze-im-internet.de/stvzo_2012/anlage_xviiib.html
- https://www.gesetze-im-internet.de/stvzo_2012/__57a.html
- https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/ALL/?uri=celex:31985R3821
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