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Den Reifenverschleiß gering halten: Mehr Sicherheit und reduzierte Kosten

Reifenverschleiß

aktualisiert am 27.06.2025

Für Unternehmen aus dem Bereich der Logistik und andere Betriebe mit aktivem Fuhrpark sind Reifen ein Kostenfaktor. Wer es schafft, den Reifenverschleiß zu minimieren, sorgt für eine längere Lebensdauer und reduziert somit auch die Ausgaben.

Die andere Seite ist das Thema Sicherheit. Reifenverschleiß und Fahrsicherheit sind an vielen Punkten miteinander verknüpft. Auch das ist für Unternehmen mit Fuhrpark ein interessanter Aspekt. In diesem Beitrag geht es deshalb um den Reifenverschleiß und darum, mit welchen Maßnahmen er sich effektiv reduzieren lässt.

Reifenverschleiß und die Ursachen

Dass sich Reifen mit der Zeit abnutzen, ist ganz normal. Die durchschnittliche Reifenlaufleistung liegt zwischen 25.000 und 50.000 Kilometern bei Pkw. Lkw-Reifen sind für 140.000 bis 180.000 Kilometer ausgelegt. Das hängt natürlich von der Art und Qualität der Reifen ab. So nutzen sich Winterreifen aufgrund der weicheren Gummimischung schneller ab als Sommerreifen. Darüber hinaus gibt es einige Faktoren, die den Reifenverschleiß beeinflussen. Dies sind einige der Gründe für einen übermäßigen Verschleiß bei Reifen:

  • zu niedriger Reifendruck
  • zu hoher Reifendruck
  • unpassende Wahl der Reifen zur Jahreszeit und Witterung
  • schlechte oder defekte Stoßdämpfer
  • falscher Radstand
  • aggressiver Fahrstil

Wenn Reifen also deutlich unter der vom Hersteller angegebenen Laufleistung bleiben, können einer oder sogar mehrere dieser Gründe eine Rolle spielen. Moderne Technologien wie die Reifendrucküberwachung, eine Fahrstil Analyse und Maßnahmen für umweltschonendes Fahren können die Laufleistung verlängern.

An welchen Anzeichen lassen sich übermäßiger Reifenverschleiß und die Ursachen erkennen?

Zunächst ist es wichtig, den Zeitpunkt und den Kilometerstand beim Reifenwechsel zu protokollieren. So stehen verlässliche Daten zur Verfügung, anhand derer die Laufleistung messbar ist. Dies ist für Unternehmen grundsätzlich sinnvoll, um den richtigen Zeitpunkt für den Reifenwechsel oder eine Kontrolle des Profils nicht zu verpassen. Jedoch lässt sich auch anhand einer optischen Prüfung kontrollieren, ob die Reifen eventuell übermäßig abgenutzt werden.

Dabei sollte vor allem auf einen asymmetrischen Reifenverschleiß geachtet werden. Es gibt eine Reihe von klar sichtbaren Symptomen, die auf einen übermäßigen Reifenverschleiß hindeuten. Sind die Reifen an den Außenseiten abgenutzt, dann wird von Schulterverschleiß gesprochen. Der Grund dafür ist ein zu niedriger Reifendruck. Ist das Profil hingegen in der Mitte des Reifens deutlich mehr abgenutzt, dann ist der Reifendruck zu hoch. In beiden Fällen reduziert sich die Laufleistung des Reifens deutlich.

Ein Zeichen für falsche Achseinstellungen oder Radsturz sind Reifen, die entweder nur außen oder nur innen deutlich mehr abgenutzt sind. Zeigen sich hingegen lokale Unterschiede auf der Lauffläche, dann sind ein aggressiver Fahrstil oder eine Unwucht in den Reifen potenzielle Gründe.

Reifendruckkontrollsystem: Gesetzliche Pflicht und Wartung

Für Pkw und Wohnmobile der Fahrzeugklasse M1 und M1G ist der Einbau eines Reifendruckkontrollsystems (RDKS) bereits seit dem 1. November 2014 in der EU verpflichtend. Seit dem 1. Juli 2024 sind auch Nutzfahrzeuge wie Lkw, Busse und Anhänger mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen von der RDKS-Pflicht betroffen.

Das RDKS überwacht den Reifendruck automatisch und warnt den Fahrer bei Abweichungen, die den Verschleiß oder die Fahrsicherheit beeinträchtigen können. Betreiber von Fahrzeugflotten müssen daher sicherstellen, dass diese Systeme regelmäßig gewartet, die Sensorbatterien rechtzeitig ausgetauscht und die Funktionen nach Reifenwechsel überprüft werden. Ein funktionierendes RDKS trägt nicht nur zur längeren Lebensdauer der Reifen bei, sondern ist auch ein wichtiger Beitrag zur Verkehrssicherheit.

Weitere Maßnahmen um die Lebensdauer von Reifen zuverlängern

Mit einigen einfachen Maßnahmen lässt sich verhindern, dass sich die Reifen übermäßig abnutzen. Auch über die Fahrzeugklasse M1 hinhaus ist die Etablierung eines Systems für die Prüfung des Reifendrucks sinnvoll. Der Einsatz von Reifendruck-Kontrollsystemen ist eine Option. Sie informieren den Fahrer sofort, wenn der Reifendruck nicht im optimalen Bereich liegt. Unternehmen mit großem Fuhrpark können eine Luftdruckanlage auf dem eigenen Gelände installieren. Dann ist die Prüfung einfacher und lässt sich regelmäßig durchführen.

Der Reifenverschleiß nimmt ab, wenn der Fahrer einen vorsichtigen und vorausschauenden Fahrstil an den Tag legt. Auch hier können Unternehmen unterstützend aktiv werden, um das Fahrverhalten zu verbessern. Es bietet sich die Fahrerbewertung als objektives System an. Dies lässt sich mit Boni oder Auszeichnungen kombinieren, sodass die Fahrer einen Anreiz haben, am eigenen Fahrstil zu feilen. Für Unternehmen lohnt sich dies unter anderem durch die geringere Abnutzung der Reifen und generell des Fahrzeugs.

Richtiger Reifendruck bei Lkw – hohe Last, hoher Druck

Im Lkw-Bereich ist der richtige Reifendruck besonders wichtig, da er unmittelbar die Tragfähigkeit, den Verschleiß und die Fahrsicherheit beeinflusst. Anders als bei Pkw liegen die empfohlenen Werte hier deutlich höher, meist zwischen 6 und 9 bar, abhängig von Achslast, Reifengröße und Beladung. Schon geringe Abweichungen von mehr als 0,5 bis 1,0 bar können dazu führen, dass sich der Reifen ungleichmäßig abnutzt, die Karkasse überhitzt oder der Kraftstoffverbrauch steigt. Daher sollten Spediteure und Fahrer den Reifendruck regelmäßig prüfen und stets die Vorgaben der Fahrzeug- und Reifenhersteller einhalten, um Schäden und unnötige Kosten zu vermeiden.

Winter-, Sommer- oder Ganzjahresreifen und die unterschiedliche Abnutzung

Wer den Reifenverschleiß gering halten möchte, sollte die jeweils zur Jahreszeit passenden Reifen wählen. Ganzjahresreifen sind bequem, nutzen sich jedoch schneller ab. Gerade bei Fahrzeugen mit hoher Laufleistung ergibt es wenig Sinn, auf Ganzjahresreifen zurückzugreifen.

Sinnvoll ist es weiterhin, zum richtigen Zeitpunkt zwischen Winter- und Sommerreifen zu wechseln. Liegt auf den Straßen kein Schnee, dann nutzen sich Winterreifen sehr schnell ab.

Sturz, Spur und Unwucht kontrollieren sowie einstellen

Regelmäßig sollten Unternehmen die Spur- und Sturzeinstellungen des Fahrzeugs kontrollieren. Selbst kleinere Unfälle, schlechte Strecken oder eine ruppige Überfahrt einer Bordsteinkante können die Einstellung negativ beeinträchtigen. In solchen Fällen werden die Reifen einseitig belastet und nutzen sich deutlich schneller ab. Fahrer können solche Probleme auch erkennen, wenn das Fahrzeug zu einer bestimmten Seite zieht. Das ist ein sicheres Anzeichen für eine verstellte Spur.

Die Unwucht sollte auf jeden Fall kontrolliert werden, wenn neue Reifen auf eine Felge montiert werden. Werkstätten besitzen dafür eigene Maschinen, die eine schnelle und präzise Überprüfung erlauben. Mithilfe von Gewichten wird die Unwucht dann ausgeglichen. Das gewährleistet einen gleichmäßigen Lauf und minimiert die Reifenabnutzung.

Den Reifenverschleiß berechnen

Die Berechnung des Reifenverschleißes hilft Fuhrparkmanagern, eine erhöhte Abnutzung frühzeitig zu erkennen. Dazu wird die Profiltiefe regelmäßig gemessen und ins Verhältnis zum Kilometerstand gesetzt, um den Verschleiß zu kalkulieren und die voraussichtliche Laufleistung zu prognostizieren. So lassen sich Probleme gezielt identifizieren, bevor ein Reifensatz vorzeitig ersetzt werden muss. Hilfreich sind dafür Online-Rechner oder einfache Tabellenkalkulationen. Diese Maßnahmen verlängern die Lebensdauer der Reifen, reduzieren Kosten und erhöhen die Sicherheit.

Mit FleetGO GPS-Ortung haben Sie jederzeit die Kontrolle über Ihre Flotte. Sie können rund um die Uhr auf der Karte sehen, wo sich jedes Fahrzeug befindet. Ganz gleich, ob es sich um einen Lkw oder einen Firmenwagen handelt. Sie können sehen, wie lange Ihre Fahrer unterwegs waren. Haben sie sich an die vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten gehalten? Ein Klick im Menü sagt es Ihnen. Die Flottenverfolgung wird durch Lösungen für das automatische Fahrerkarte auslesen ergänzt.

Quellen:

https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:42018X1593

https://www.pirelli.com/global/de-de/road/wie-viele-kilometer-kann-ein-reifen-zurucklegen

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