Bordcomputer in Fahrzeugen – welche Funktionen haben diese Systeme?

Die in modernen Fahrzeugen integrierten Rechnersysteme werden als Bordcomputer oder Bordrechner bezeichnet. Im Englischen sind diese auch als On-Board Computer System (OCS) bekannt. Sie befinden sich in der Regel in der Mittelkonsole und haben dort die Position des Autoradios eingenommen beziehungsweise die Funktionen des Radios mit übernommen. Ebenfalls gibt es Lösungen, die in das Armaturenbrett integriert sind.

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Seit wann gibt es Bordcomputer in Fahrzeugen?

Bordcomputer in Fahrzeugen gibt es bereits seit langer Zeit. Die ersten Bordcomputer kamen zum Ende der 1970er-Jahre zum Einsatz. Es waren US-amerikanische Fahrzeughersteller, die rechnergestützte Systeme zuerst in die Autos einbauten. Diese noch recht einfachen Systeme verfügten über Flüssigkristallanzeigen in Schwarz-Weiß und zeigten nur einige wenige Informationen an: zum Beispiel die Uhrzeit oder die aktuelle Geschwindigkeit.

Ab den 1980er-Jahren kam ähnliche Technik in Fahrzeugen europäischer Marken zum Einsatz. Über einen längeren Zeitraum hinweg waren Bordrechner aufpreispflichtiges Zubehör. Inzwischen gehören On-Board Computer Systeme zum Standard bei fast allen Fahrzeugen.

Welche Funktionen haben Bordcomputer?

Die modernen On-Board Computer Systeme sind zentrale Schnittpunkte der Fahrzeugelektrik. Die meisten elektrischen Systeme des Fahrzeugs sind mit dem Bordcomputer verbunden oder werden sogar über diesen gesteuert. So ist der Bordcomputer an den CAN-Bus angeschlossen. Über dieses Bussystem erhält der Computer laufend Informationen von der Motorsteuerung, ABS, dem Airbag und vielen weiteren Steuergeräten. Deren Status ist dann zentral am Bordcomputer abrufbar. Auf diese Weise informiert der Computer den Fahrer über eine Reihe von wichtigen Parametern.

Zudem sind heutige Bordcomputer keine ausschließlichen Informationssysteme mehr. Früher war die Technik nur in der Lage, Daten auszugeben. Inzwischen sind Bordcomputer interaktiv. Somit nehmen die Systeme auch Befehle entgegen und führen diese aus. Beispielsweise gilt dies für die Innenbeleuchtung oder die Klimaanlage. Diese werden zentral über den Bordcomputer gesteuert. Außerdem erkennt der Bordcomputer auch, wenn vergessen wurde, ein Licht abzuschalten. Moderne und smarte Bordcomputer schalten diese selbständig ab und verhindern so, dass der Fahrzeugakku leer gezogen wird.

Welche Informationen liefert ein Bordcomputer?

Mit dem Fortschritt der Technik haben Bordcomputer immer neue Funktionen erhalten. Moderne Systeme sind dementsprechend vielseitig und bieten einen großen Funktionsumfang. Zu diesen gehören unter anderem diese Eigenschaften:

  • momentane Geschwindigkeit sowie Informationen zur Durchschnittsgeschwindigkeit
  • Angaben zum aktuellen und durchschnittlichen Kraftstoffverbrauch
  • verbliebene Kraftstoffmenge im Tank
  • Reichweite mit der aktuellen Tankfüllung
  • Status von Hybridantrieben
  • Informationen zum Ölstand und der Temperatur
  • aktuelle Bordspannung und Ladezustand der Fahrzeugbatterie
  • Außen- und Innentemperatur
  • tägliche Fahrzeit
  • Reifendrucküberwachung
  • Meldungen zu Fehlern und Defekten
  • Informationen zu Serviceintervallen
  • Datum und Uhrzeit
  • Radio und Multimediafunktionen
  • Freisprechanlage

Darüber hinaus gibt es Bordcomputer, die gleichzeitig als Navigationssystem dienen. Bedienung und Anzeige des Navigationssystems finden dann über dieselbe Anzeige im Fahrzeug statt, die auch der Bordcomputer nutzt.

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Der Zugriff und die Steuerung von Bordrechnern

Bordcomputer sind auf unterschiedliche Arten zugänglich. Die meisten Systeme lassen sich über die Mittelkonsole ansteuern. Hierfür sind, wie auch von einem Autoradio gewohnt, Knöpfe und Bedienfelder vorhanden. Die Alternative dazu sind Bordcomputer mit Touchscreen. Hier gelingt die Bedienung ähnlich wie bei einem Tablet beziehungsweise einem Navigationssystem. Eine weitere Option ist die Steuerung des Bordcomputers über das Lenkrad. Hier sind über Tasten bestimmte Funktionen oder das Menü erreichbar.

Noch vergleichsweise neu sind Bordcomputer mit Sprachsteuerung. Fahrzeug- und Bordcomputerhersteller haben sich an den Systemen von Google oder Amazon orientiert. So sind die Bedienung des Navigationssystems oder die Mediensteuerung per Sprachbefehl möglich. Es gibt zudem auch Bordcomputer mit Bluetooth und anderen Schnittstellen. So ist eine einfache Verbindung zu Smartphones und ähnlichen Geräten möglich. Ein Bordcomputer mit Bluetooth ist zum Beispiel in der Lage, Medien vom Smartphone im Fahrzeug abzuspielen. Bei einigen Systemen ist es zudem möglich, auf diesem Weg den Bordcomputer per Sprachsteuerung zu bedienen.

Welche Arten von On-Board Computer Systemen gibt es?

Zunächst lässt sich zwischen fest installierten und mobilen Bordcomputern unterscheiden. Fest installierte Rechner sind in der Regel Teil des Fahrzeugs und ab Werk verbaut. Die mobilen Bordcomputer lassen sich nachrüsten und wie ein Autoradio in die Fahrzeugelektronik integrieren.

Weiterhin unterscheiden sich die Systeme in der Art und Weise, wie die Informationen ausgegeben werden. Lange Zeit war ein Display im Bereich der Mittelkonsole der Standard. Zudem gibt es kleine Anzeigen, die in das Armaturenbrett integriert sind. Mittlerweile sind jedoch immer mehr Bordcomputer mit Head-up-Display zu finden. Ein Bordcomputer mit Head-up-Display projiziert die Informationen direkt auf die Frontscheibe und somit bequem in das Sichtfeld des Fahrers.

Mit einem Bordcomputer mit Head-up-Display wird die Augmented Reality im Fahrzeugbereich Realität. So überlagert das Bordsystem Informationen zur Navigation mit der realen Welt, was es für Fahrer einfacher macht, den Anweisungen zu folgen.

Bordcomputer für Nutzfahrzeuge

Eine Reihe von On-Board Computer Systemen sind speziell für den Einsatz in Nutzfahrzeugen vor allem in Lkw gedacht. Nicht alle diese Bordcomputer haben ein Display. Es gibt auch Bordcomputer ohne Anzeige, die dafür über Funktionen für das Flottenmanagement verfügen. Solche Systeme sind oftmals für den nachträglichen Einbau in Nutzfahrzeugen konzipiert. Bei diesen Bordcomputern gibt es dann auch eine Verbindung zum digitalen Fahrtenschreiber. Ebenfalls verfügen diese Systeme in der Regel über Technik für Funkverbindungen. Auf diesem Weg lassen sich Daten in Echtzeit über das Mobilfunknetz oder das Internet übertragen. Sie bilden damit eine Kombination aus Telekommunikation und Informatik, sodass sie zur Gruppe der telematischen Systeme gehören.

Für solche Lösungen sind zudem oft Apps für das Smartphone verfügbar. So verfügen auch diese Bordcomputer über Bluetooth oder andere Möglichkeiten, um eine direkte Verbindung zum Mobiltelefon herzustellen. Das Smartphone oder Tablet dient dem Fahrer dann als Anzeigegerät und Kommunikationsschnittstelle. So stehen dem Fahrer auch hier alle Informationen zur Verfügung, selbst wenn der Bordcomputer kein eigenes Display besitzt.

Für wen ist der Einsatz von Bordcomputern sinnvoll?

Sowohl im privaten Bereich als auch im gewerblichen Verkehr ergibt die Nutzung von Bordcomputern Sinn. Hierbei zeigen sich unterschiedliche Vorteile in den jeweiligen Bereichen. Von den Möglichkeiten zur Unterstützung bei der Navigation profitieren beide Bereiche. Die Option, digitale Medien vom Smartphone über einen Bordcomputer mit Bluetooth abzuspielen, ist hingegen vor allem für private Fahrten interessant.

Im gewerblichen Güterverkehr sind hingegen besonders die technischen Informationen von Interesse. Der Bordcomputer überwacht die zentrale Technik des Fahrzeugs, sodass Ausfällen durch Defekte präventiv entgegengewirkt werden kann. Außerdem stellt das System übersichtliche Daten zu den Lenk- und Ruhezeiten bereit. Durch die Kopplung mit Apps ist es möglich, den Fahrer in Echtzeit besser zu informieren, sodass Überschreitungen vermieden werden.

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Quellen:


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