Massenspeicher

Was ist ein Massenspeicher?

Laut Definition sind Massenspeicher Medien, die für die dauerhafte Speicherung von Daten konzipiert sind. In dieser Funktionen finden sich Massenspeicher auch in Lkw. Sie sind Bestandteil von modernen Fahrtenschreibern. Diese digitalen, smarten Tachografen zeichnen Daten auf diesen Massenspeichern auf. Der Massenspeicher ist fest im Fahrtenschreiber verbaut.

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Warum gibt es Massenspeicher in Tachografen?

Mit der Einführung von digitalen Fahrtenschreibern haben sich die Bedingungen für die Protokollierung von Informationen geändert. Die Aufzeichnungspflicht erfordert es, dass die Daten direkt während der Fahrt und in Echtzeit gespeichert werden. Früher wurden hierfür Papierscheiben eingesetzt. Durch den Wechsel auf digitale Strukturen mit den Smart Tachografen wurde eine Änderung bei der Speichertechnik erforderlich. Seitdem gibt es mit den Massenspeichern eine Möglichkeit für das digitale Speichern von Informationen, die vom Fahrtenschreiber stammen.

Zudem erlaubt ein digitales System auch das Auslesen der Informationen aus der Ferne. Dies kommt inzwischen auch bei Polizeikontrollen zum Einsatz. Die Polizei erhält im Nahbereich direkten Zugriff auf die Massenspeicher in Lkw. Auch dies ist nur mit digitalen Lösungen möglich.

Woher stammen die Daten im Massenspeicher?

Der Massenspeicher ist direkt mit dem digitalen Tachografen verbunden. Dieser wiederum bezieht seine Daten von verschiedenen Sensoren und Systemen aus dem Fahrzeug. Dazu ist der Fahrtenschreiber mit dem Getriebe und der Fahrzeugelektronik verbunden. Von hier stammen Informationen wie die aktuelle Geschwindigkeit oder die Uhrzeit. Seit Juni 2019 müssen neu zugelassene Lkw zudem Fahrtenschreiber mit GPS besitzen. Diese Positionsinformationen aus GPS werden ebenfalls im Massenspeicher abgelegt.

Einige Einstellungen erfolgen auch manuell durch den Fahrer. Dies ist vor allem die Auswahl der aktuellen Tätigkeit. Über diese Auswahl wird aufgezeichnet, ob sich der Fahrzeugführer aktuell in einer Ruhephase befindet, den Lkw bewegt oder andere Tätigkeiten ausführt.

Welche Daten werden im Massenspeicher abgelegt?

Der Massenspeicher im digitalen Fahrtenschreiber ist dafür zuständig, alle Informationen aufzuzeichnen, die von den Aufzeichnungspflichten festgelegt werden. Dementsprechend umfangreich sind die Informationen, die im Massenspeicher abgelegt werden. Weitere Informationen zu den Fahrtenschreiberdaten finden Sie hier. Diese Informationen speichert der Massenspeicher im Lkw:

  • Name der Fahrzeugführer, die den Lkw bewegt haben
  • Datum und Zeit der Fahrzeugbewegungen
  • Zurückgelegte Strecke
  • Angaben zur Geschwindigkeit während der Fahrt und der Route
  • Identifikationsnummer des Lkw
  • Arbeitszeitmodus
  • Informationen über das Land, in dem das Fahrzeug bewegt wurde, sowie Angaben zu Grenzüberquerungen
  • GPS-Informationen bei Smart Tachografen der 2. Generation
  • Kalibrierungsdaten der Werkstatt
  • Informationen zu Kontrollen durch die Polizei

Wie ist der Zugriff auf die Daten im Massenspeicher möglich?

Da es sich um die gespeicherten Informationen zum Teil um Daten handelt, aus denen sich ein persönliches Bewegungsprofil (durch die GPS-Ortung für KFZ) des Fahrers oder der Fahrerin erstellen lässt, ist der Zugriff nicht ohne Weiteres möglich. Das System schützt die Informationen von unbefugten Zugriffen. Das Massenspeicher Auslesen ist dementsprechend nur mit einer vorherigen Berechtigung möglich.

Diese Authentifizierung beim Massenspeicher Auslesen wird durch das Einlegen von Karten ermöglicht. In erster Linie ist dies die Unternehmenskarte. Diese erhalten nur Eigentümer von Logistikunternehmen. Die Karte wird auf die eigenen digitalen Fahrtenschreiber programmiert. Somit erhalten Unternehmer nur Zugriff auf Daten, die sich auf den Tachografen der eigenen Fahrzeuge befinden. Mit den Kontrollkarten hat zudem die Polizei einen universellen Zugang zu den Massenspeichern.

Wie funktioniert der Fernzugriff auf die Daten im Massenspeicher?

Eine weitere Alternative ist der Fernzugriff auf den Massenspeicher im Lkw. In Kombination mit speziellen Systemen ist es möglich, über eine Software für das Flottenmanagement Zugriff auf den Speicher zu erhalten. Dazu werden entsprechende Systeme mit Telematik im Lkw verbaut. Diese übermitteln die Daten an die Software, zum Teil auch in Echtzeit. Dies erlaubt das Fahrerkarte Auslesen aus der Ferne.

Massenspeicher im Lkw auslesen: Wie oft ist das erforderlich?

Das Massenspeicher Auslesen ist in regelmäßigen Abständen erforderlich. Der Speicher der digitalen Fahrtenschreiber ist so ausgelegt, dass er Daten für 365 Tage hält. Dieser Zeitraum hängt mit den Aufzeichnungspflichten zusammen. Unternehmen müssen die Informationen mindesten 1 Jahr speichern. Jedoch ist eine Speicherung bestimmter Informationen über diesen Zeitraum hinweg unzulässig. Dies betrifft vor allem die persönlichen Informationen der Fahrer. Aus diesem Grund überschreibt der digitale Fahrtenschreiber Datensätze, die älter als 365 Tage sind, automatisch.

Aus dem Gesetz ergibt sich jedoch, dass das Auslesen des Massenspeichers spätestens alle 90 Tage erforderlich ist. Diese Frist beginnt ab dem Zeitpunkt der ersten Aufzeichnung. Dadurch wird sichergestellt, dass die Daten mindestens auf zwei Systemen gespeichert und somit vor einem Verlust geschützt sind. Welche Lösungen es für das Fahrtenschreiber Auslesen in der Praxis gibt, lesen Sie hier.

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Quellen:


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