Rettungskarte

Ein Verkehrsunfall kann verheerende Folgen haben. Geschieht es etwa, dass der Fahrer oder ein Passagier im Fahrzeug eingeklemmt ist, stehen Rettungskräfte vor Ort vor dem Problem, die Person sicher aus dem Wrack zu befreien. Jedes Auto ist in Bauweise und Aufbau anders. Da sich Feuerwehr und Sanitäter nicht zwangsläufig mit den Besonderheiten der einzelnen Hersteller und Modelle auskennen, können beim Befreiungsversuch schlimmstenfalls lebensbedrohliche Komplikationen auftreten. In solchen Situationen ist eine Rettungskarte überaus hilfreich. Es handelt sich dabei um eine Karte, die dem Betrachter verrät, wie das Fahrzeug genau aufgebaut ist und wo die Besonderheiten liegen.

Aufgrund dieser Informationen gelingt es Rettungskräften, Personen schnell und sicher aus dem Pkw oder Lkw zu befreien. Viele Fahrzeughersteller bieten kostenlose Rettungskarten an, die im Fahrzeug sicher und leicht zugänglich aufbewahrt werden sollten.

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Warum ist das Vorhandensein einer Rettungskarte so wichtig?

Jeder Autofahrer hofft wohl, niemals in einen schweren Verkehrsunfall zu geraten. Das gilt für Privatleute ebenso wie für diejenigen, die Tag für Tag aus beruflichen Gründen auf den Straßen unterwegs sind. Da Unfälle aber nie ausgeschlossen werden können, raten Experten dazu, für den Fall der Fälle immer gut vorbereitet zu sein. Dazu gehört eine angemessene Sicherheitsausstattung, die etwa neben einem Erste-Hilfe-Kasten auch eine Rettungskarte beinhaltet.

Die Rettungskarte informiert Rettungskräfte auf übersichtliche und gut verständliche Weise über den Aufbau des Fahrzeugs. Treffen Sanitäter und Feuerwehrleute an der Unfallstelle ein und sind mit einer oder mehreren im Auto eingeschlossenen Personen konfrontiert, dann muss ein Plan erstellt werden, sie rasch zu befreien. Dazu muss das Fahrzeug oftmals mithilfe von Spezialwerkzeug aufgeschnitten werden. Ohne genaue Kenntnisse über den Aufbau des Automobils kann es aber geschehen, dass versehentlich etwa eine Benzinleitung getroffen oder ein Airbag ausgelöst wird. Dies kann für den Eingeschlossenen unter Umständen lebensbedrohliche Folgen haben und muss in jedem Fall vermieden werden.

Ist in dieser Situation eine Rettungskarte vorhanden, dann können die Einsatzkräfte sie einsehen und ihre Rettungsmaßnahmen an das Fahrzeugmodell anpassen. Damit erhöhen sich die Effizienz, die Schnelligkeit und die Sicherheit vor Ort, was im Zweifelsfall das Leben der verunfallten Person retten kann.

Welche Informationen sind auf der Rettungskarte zu sehen?

Rettungskarten gibt es seit dem Jahr 2009. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) entwickelte zusammen mit der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb) das Konzept der Rettungskarte, um zur Sicherheit beizutragen und das Retten verunfallter Personen zu vereinfachen. Gemeinsam mit dem ADAC wurde die Idee weiterverfolgt und ausgebaut.

Das Ziel ist es, Rettungskarten für alle Fahrzeughersteller und Modelle zur Verfügung zu stellen. Noch ist dieses Ziel nicht erreicht. Es stehen aber bereits zahlreiche Karten für Pkw und Lkw von VW, BMW, Audi und Skoda zur Verfügung. Rettungsleitfäden für den Lkw enthalten etwa eine Skizze zum Aufbau des Modells sowie detaillierte Angaben zu den folgenden wichtigen Merkmalen:

  • Kraftstofftank
  • Airbags
  • Gurtstraffer
  • Autobatterie
  • Karosserieverstärkung
  • Gasgenerator
  • Steuergerät
  • Gasdruckdämpfer
  • Überrollschutz

Die Rettungskarte gut zugänglich im Fahrzeug aufbewahren

Das Vorhandensein einer Rettungskarte allein genügt bei einem Unfall aber nicht, um einen reibungslosen und sicheren Ablauf der Rettungsmaßnahmen zu gewährleisten. Da nicht alle Fahrzeuge standardmäßig mit einer Rettungskarte ausgestattet sind, wissen die Rettungskräfte oftmals nicht, dass sich dieses wichtige Hilfsmittel im Auto befindet. Es ist daher dringend anzuraten, einen Hinweis gut sichtbar zu platzieren.

Zu diesem Zweck werden beispielsweise Rettungskarten-Aufkleber angeboten. Sie werden auf der Windschutzscheibe angebracht und informieren auf einen Blick, dass sich im Pkw oder Lkw eine Rettungskarte befindet. Die Karte selbst sollte so platziert werden, dass die Sanitäter oder Feuerwehrleute sie auch bei starken Schäden am Fahrzeug gut erreichen können. Experten empfehlen als besten Platz für die Rettungskarte die Sonnenblende. Wird die Karte dahinter geklemmt, bleibt sie auch bei einem Unfall meist an Ort und Stelle und lässt sich mit nur einem Handgriff entnehmen.

Wo bekommen Autofahrer eine Rettungskarte für ihr Fahrzeug?

Wer in seinem Privatfahrzeug oder seinem Dienstwagen eine Rettungskarte platzieren möchte, hat unterschiedliche Möglichkeiten, diese zu beziehen. Meist sind es die Fahrzeughersteller selbst, die für jedes Modell eine solche Karte zur Verfügung stellen. Sie kann auf dem Postweg angefordert oder über das Autohaus oder die Fachwerkstatt bezogen werden. Alternativ stehen viele Rettungskarten auch online bereit. Dann können sie auf der Webseite des Herstellers heruntergeladen und anschließend ausgedruckt werden. Beide Varianten sind für Fahrzeughalter kostenlos, da sie bei einem Unfall potenziell lebensrettend sein können. Rettungskarten-Aufkleber gibt es ebenfalls kostenlos beim TÜV, bei Dekra oder beim ADAC.

Rettungskarte per QR-Code: Einfaches Abrufen einer digitalen Rettungskarte

Im Rahmen der fortschreitenden Digitalisierung stehen in einigen Neufahrzeugen bereits Rettungskarten per QR-Code bereit. Der Code befindet sich hier im Tankdeckel und wird mithilfe einer mobilen App mit dem Smartphone ausgelesen. Voraussetzungen dafür sind somit das Vorhandensein der App und eine bestehende Internetverbindung. Es ist aber zu erwarten, dass in Zukunft immer mehr Fahrzeughersteller und auch Rettungskräfte auf digitale Rettungskarten setzen werden. Insofern kann es nicht schaden, Automobile mit einem QR-Code nachzurüsten. Die Aufkleber können ähnlich wie die analogen Rettungskarten beim Hersteller selbst bezogen und im Tankdeckel angebracht werden. So lassen sich auch ältere Pkw und Lkw mit einer digitalen Karte versehen. In einem Fuhrpark ist es sinnvoll, alle vorhandenen Fahrzeuge mit Rettungskarten auszustatten, um die Sicherheit der Nutzer zu erhöhen und Rettungskräften ihre Arbeit zu erleichtern.

Neben einer digitalen Rettungskarte für die Firmenflotte gibt es weitere Möglichkeiten, sich als Firma modern und zuverlässig aufzustellen und dabei die Einhaltung von Gesetzen sicherzustellen. Unternehmen Fahrer beschäftigen werden per Gesetz dazu verpflichtet, dass sie regelmäßig die Fahrerkarte auslesen. Die Tacho 360™ Lösung von FleetGO vereinfacht diesen Prozess für Flottenmanager. Mit dieser Lösung können Sie ganz einfach den Fahrtenschreiber auslesen und auf Verstöße überprüfen. Dafür können Sie die Daten jederzeit remote einsehen und herunterladen.

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Quellen:


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