Aktuelle Fälle von manipulierten Fahrtenschreibern

Fahrtenschreiber sind für LKW-Fahrer und auch für andere Berufskraftfahrer Pflicht. Durch die Fahrtenschreiber soll vor allem verhindert werden, dass übermüdete Fahrzeuglenker in Unfälle geraten. Die oft sehr schweren Lastzüge sind nicht nur für die Fahrer eine Gefahr, denn ein mehrere Tonnen schweres Gefährt hat einiges an Zerstörungspotenzial für die Umgebung. So hat sich der Gesetzgeber schon Im Jahr 1953 dafür entschieden die Lenk und Ruhezeiten der Fahrer zu überwachen. Die Form der Überwachung hat sich dabei über die Jahre verändert, und heute wird GPS-Ortung in den digitalen Fahrtenschreibern verwendet. Fortschrittliche Lösungen ermöglichen dabei das remote Fahrtenschreiber auslesen.

Je mehr sich die Dinge wandeln, je mehr bleiben Sie gleich oder auch same same but different in einer etwas simpleren Form. Während die Fahrtenschreiber immer technisch aufwendiger werden, hat sich bei all den Änderungen in der Form der Lenkzeiterfassung hat man sich auf der Gegenseite, bei den Fahrern und Speditionsunternehmern auch immer mehr Tricks ausgedacht, die Überwachung der Geschwindigkeit und Lenkzeiten zu umgehen.

Wer länger fahren kann, der ist schneller am Ziel und der kann mehr Gut für weniger Geld transportieren, denn auch Ruhezeiten kosten die Spediteure. Die Form der Erfassung der Fahrtzeiten hat dabei nur die Wege geändert, die benutzt werden, die Fahrtenschreiber zu manipulieren. Im Folgenden einige der vielen Berichte über manipulierte Tachographen im Verkehr.

Von Mailand bis nach Prag in einer Tour

Das erste Beispiel kommt aus Österreich. Bei einer Routinekontrolle auf der S10 bei Freistadt entdeckten die Ordnungshüter einen manipulierten Fahrtenschreiber. Ein tschechischer LKW-Fahrer hatte keine Lust die Regeln auf einer relativ kurzen Tour von Mailand nach Prag einzuhalten. Mit einem Manipulationsgerät, dass die Daten des Fahrtenschreibers ändert, wollte er die vorgeschriebenen Ruhezeiten vermeiden. Nachdem die Polizei den Schwindeln aufdeckte, wurde sofort auch der Spediteur mit in die Verantwortung gezogen, denn in den meisten Fällen sind es die Spediteure, die Fahrer zu der Nutzung der illegalen Geräte zwingen.

Großangelegter Betrug ist nicht die Seltenheit

Ein weiterer Fall aus Österreich zeigt, wie weit der Schwindel bei den Lenk- und Ruhezeiten wohl ist. In der Regel wird auch der Arbeitgeber des LKW-Fahrers belangt, der mit einem manipulierten Gerät unterwegs ist, denn man kann davon ausgehen, dass die Leiter der Speditionsunternehmen hinter den falschen Daten im Fahrtenschreiber stecken. Ein gutes Beispiel für so einen Fall ist kürzlich bei der Landesverkehrsabteilung Oberösterreich öffentlich geworden. Jedes vierte Fahrzeug einer Spedition war mit einer Vorrichtung ausgerüstet, die die echten Fahrtzeiten der Lenker verschleiern. Dabei wurden Fahrtzeiten als Ruhezeiten ausgegeben. Eine der häufigeren Formen der Fälschung von Fahrtenschreiberdaten.

Findig und doch simpel

Es werden aber nicht nur die Ruhezeiten gefälscht. Es lohnt sich auch ein wenig die Geschwindigkeitsgrenzen zu überschreiten, so glauben zu mindestens einige. Auf der A9 in Nordbayern fiel der Polizei ein Sattelzug auf, der zu schnell auf der Autobahn unterwegs war. Da der Fahrtenschreiber auch die Geschwindigkeit aufzeichnet, ist so ein Verhalten eigentlich viel zu auffällig und wird auf jeden Fall bei der Kontrolle des Fahrtenschreibers entdeckt. Deshalb benutzte der Kraftfahrer, den die bayerische Polizei aufgriff, einen Magneten, der für die Aufzeichnung einer geringeren Geschwindigkeit als der tatsächlichen sorgte. Das ist scheinbar einfach und effektiv, gleichzeitig aber auch gefährlich und strafbar.

Auch im Osten nichts neues

Wer nun glaubt man würde in Ostdeutschland gar keine Schummeleien bei den Fahrtenschreibern finden, der ist auf dem Holzweg. In Brandenburg wurde bei einer Kontrolle von 54 LKWs auf einem Rastplatz bei 4 Lastkraftwagen eine der Vorrichtungen entdeckt, die Fahrzeiten als Ruhezeiten ausgeben. Ein anderer Fahrtenschreiber wurde so manipuliert, dass die Geschwindigkeit geringer auf den Aufzeichnungen erschien als sie tatsächlich war. Laut der Pressemitteilung der Polizei war somit die Fälschung am Fahrtenschreiber der häufigste Verstoß gegen die geltenden Regelungen.

Ein Phänomen das nicht seltener werden wird

Die Manipulation der gesetzlich vorgeschriebenen Fahrtenschreiber ist bei den Berufskraftfahrern stärker verbreitet als sich manch einer wünschen würde. Termindruck und Verkehrsaufkommen sind einfach zu große Anreize die Ruhezeiten zu umgehen. Auch wird oft von den Arbeitgebern Druck ausgeübt ein wenig über die Grenzen des Gesetzes zu gehen. Ein anderer Weg die Kontrollen zu umgehen war bisher die Nutzung von Kleintransportern. Diese sind gerade in den letzten Jahren deutlich häufiger geworden. Deshalb sollen nun auch leichtere und kleinere Fahrzeuge mit Fahrtenschreibern ausgestattet werden. Die höhere Zahl an Tachographen wird dann wohl auch in Zukunft viele interessante Geschichten zu deren Manipulation bringen.

Quellen:


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