TIR

Die Abkürzung TIR steht für die französische Begrifflichkeit „Transports Internationaux Routiers“, die den internationalen Straßengütertransport bezeichnet. An einigen Lkw fällt das blaue Schild mit der weißen Beschriftung „TIR“ auf. Diese Fahrzeuge transportieren Waren, die unter dieses spezielle zollrechtliche Versandverfahren fallen.

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Welche Transporte sind als TIR gekennzeichnet?

TIR-Transporte sind internationale Straßengütertransporte, die über mehrere Länder hinweg stattfinden. Somit erfolgt der Transport vom Ursprungs- zum Zielland durch mindestens ein weiteres Land. Ein Beispiel ist der Transport von Maschinenbauteilen aus Deutschland nach Russland per Lkw. Die Fahrt führt durch Polen, sodass der Lkw zwei Ländergrenzen überquert.

Findet der Transport nach den Regeln von TIR statt, wird der Lkw mit den blauen Tafeln gekennzeichnet. Sie befinden sich hinten und vorne am Fahrzeug. Sie müssen mindestens 250 mal 400 Millimeter groß sein.

Welche Regeln gibt es beim TIR-Verfahren?

Das TIR-Verfahren regelt die Zollabfertigung sowie die Zollabgaben von Waren im internationalen Güterverkehr. Über die Deklaration als TIR-Transport versichert der Beförderer, dass die Waren ein oder mehrere Länder nur durchläuft und in seiner Vollständigkeit wieder verlässt.

Neben der vorgeschriebenen Kennzeichnung des Fahrzeugs gelten auch besondere Vorschriften für die Waren, die unter TIR den Zoll sowie Transitländer passieren. So sind Frachträume mit Plomben zu sichern und dürfen während des Transports nicht geöffnet werden.

Welchen Vorteil hat ein TIR-Transport?

Die Deklaration als TIR-Transport vereinfacht die Ein- und Ausfuhr in Ländern, die nur Transitstationen sind. Die Zollregularien sehen grundsätzlich vor, dass alle Güter, die in ein Land gebracht werden, über den Zoll angemeldet werden. Dies bringt Kontrollen mit sich sowie in vielen Fällen die Pflicht, Zollgebühren oder Einfuhrsteuern zu entrichten. Bei der Ausfuhr lassen sich diese Gebühren und Steuern zwar erstatten, jedoch sorgt dies für weitere Kontrollen und Anträge.

Das TIR-Verfahren umgeht diese Bürokratie. Waren, die als TIR-Transport deklariert sind, werden an der Grenze weder kontrolliert noch müssen Steuern oder Gebühren entrichtet werden. Somit beschleunigt und vereinfacht sich der internationale Straßengütertransport durch das TIR-Verfahren.

Seit wann gibt es TIR?

Das TIR-Abkommen geht auf das Jahr 1949 zurück. Einige europäische Staaten führten gemeinsame TIR- und Zoll-Regeln ein, um den internationalen Warenverkehr zu erleichtern. Das aktuelle TIR-Übereinkommen stammt vom 14. November 1975.

Wie wird ein TIR-Transport in der Praxis organisiert?

Für TIR-Transporte innerhalb der Europäischen Union ist eine elektronische Versandanmeldung erforderlich. Sie wird vor Beginn des Transports an die jeweils zuständige Zollbehörde übermittelt. Bei Transporten, die Länder außerhalb der EU betreffen, sind Zolldokumente in Papierform vonnöten.

Welche Dokumente werden für TIR-Transporte benötigt?

Es gibt 2 Dokumente, die als Begleitdokumente für TIR-Transporte dienen. Dies sind das Carnet ATA und das Carnet TIR. Carnet ATA beschleunigt bei TIR beim Zoll an der Grenze die Abfertigung. Es wird für bestimmte Waren ausgestellt und ist ein Jahr gültig.

Carnet TIR wird bei Transporten in, aus oder durch Länder benötigt, die nicht dem gemeinschaftlichen Versandverfahren beigetreten sind. Betroffen ist internationaler Straßengütertransport außerhalb der Europäischen Union. Ist Carnet TIR vorhanden, entfallen Zollkontrollen an den Grenzen von Transitländern.

Welche Länder nehmen am TIR-Verfahren teil?

Mit Stand von 2018 nehmen insgesamt 68 Länder am TIR-Verfahren teil und haben das Abkommen ratifiziert. Zu den Mitgliedsstaaten des TIR-Abkommens gehören unter anderem:

  • alle EU-Mitgliedsländer
  • Russland
  • Vereinigtes Königreich
  • Türkei
  • Norwegen
  • Schweiz
  • Serbien

Darüber hinaus sind einige Länder in Nordafrika, dem Mittleren Osten sowie Asien Mitgliedsstaaten des TIR-Abkommens.

Wie Geofencing zur Einhaltung des TIR-Verfahrens beitragen kann

Geofencing basiert darauf, dass mit Hilfe einer Software zunächst virtuelle Grenzen auf einer Karte gesetzt werden. Diese können auf realen Ländergrenzen oder Straßen basieren. Dafür können auch die Länder, die am TIR-Verfahren teilnehmen eingezeichnet werden. So wissen Lkw Fahrer immer genau, wann Regeln gelten. Darüber hinaus bietet die das auf der GPS-Ortung basierende Geofencing weitere Vorteile. Dazu zählen die vereinfachte Fahrtenschreiberanalyse, das erleichterte Fahrtenschreiber Auslesen und ein erleichtertes Fahrerkarte Auslesen.

Quellen:

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