Welche Gefahren können beim Be- und Entladen entstehen?

Wechselnde Arbeitsplätze, Zeitdruck und eine oft ungewohnte Umgebung: Im Einzelhandel und in der Warenlogistik stellt das Beladen und Entladen von Lkw eine große Gefahr dar. Schwere, manchmal tödliche Unfälle können sich in diesem Bereich ereignen.
Am Be- und Entladen sind zahlreiche Parteien beteiligt: Lkw-Fahrer, Ladepersonal, Disponenten und Lagerarbeiter. Sie alle müssen sich untereinander abstimmen – insbesondere über die geltenden Sicherheitsvorschriften im Vorfeld von Be- und Entladevorgängen. Dazu müssen sie die Gefahren kennen, die sich beim Umgang mit
• Fahrzeugen wie Gabelstaplern und rückwärtsfahrenden Lkw, aber auch
• bauliche Einrichtungen wie Laderampen und -tore,
• bordeigene Geräte wie Ladebordwände oder Ladekräne
• sowie von falsch oder gar nicht gesicherten
einhergehen. Wir zeigen in diesem Artikel, welche Tätigkeiten gefährlich sind und wie Unfälle verhindert werden können.

Gefahren beim Be- und Entladen: Gründe für Unfälle

Die Gründe für die häufigen Unfälle beim Be- und Entladen liegen darin, dass die Arbeiten in unmittelbarer Nähe durchgeführt werden. Zudem benutzt das Fahrpersonal häufig Flurförderzeuge des Be- oder Entladeunternehmens ohne ausreichende Unterweisung. Unfälle mit Gabelstaplern gehören zu den häufigsten und mitunter schwersten. Oft werden Menschen von herabfallenden Lasten getroffen oder erschlagen. Um solche Unfälle zu vermeiden, muss sichergestellt werden, dass das Fahrpersonal nicht in die Gefahrenzone gelangt. In Situationen, in denen die Fahrer die Verladung überwachen oder bereits während der Verladung Vorbereitungen für die Ladungssicherung treffen, ist die Koordination besonders wichtig.

Lastkraftwagen beim Rückwärtsfahren: Sehen und gesehen werden

Rückwärtsfahrende Lkw sind für Personen, die sich im toten Winkel befinden, lebensgefährlich. Sie können angefahren oder überfahren oder sogar zwischen dem Fahrzeug und einem Hindernis, z. B. einer Laderampe, eingequetscht werden. Deshalb sollten Lkw-Fahrer und -Fahrerinnen nur dann rückwärts fahren, wenn sie sich vergewissert haben, dass sie niemanden gefährden.

Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten sie instruiert werden. Sobald der Fahrer die anweisende Person nicht mehr sieht, muss er sicherheitshalber sofort anhalten. Umgekehrt sollte die anweisende Person immer im Blickfeld des Fahrers bleiben. Handzeichen sollten im Voraus vereinbart werden. Kameraüberwachungssysteme und Rückfahrassistenzsysteme können die Mitarbeiter auf dem Betriebsgelände auch bei schlechten Sichtverhältnissen unterstützen.

Gabelstaplerverkehr: Gefahr in der Ladezone

Der Lkw-Fahrer sollte sich niemals im Arbeitsbereich des Gabelstaplerfahrers aufhalten. Die Gefahr, vom Gabelstapler angefahren zu werden, ist zu groß.  Denn die Sicht des Gabelstaplerfahrers ist durch die Last und den Hubmast eingeschränkt.

Der Fahrer muss sich immer außerhalb der Ladezone aufhalten, zum Beispiel in der Fahrerkabine des Staplers oder in einer anderen zugewiesenen Wartezone. Dies gilt auch für die Verkehrsflächen anderer Flurförderzeuge wie z. B. Handgabelhubwagen. Wichtige Informationen über die Handhabung und die Besonderheiten der Ladung sollten im Vorfeld zwischen Fahrer und Ladepersonal ausgetauscht werden.

Laderampen und -tore: Achtung auf die Sicherheit

Generell gilt, dass das Fahrzeug vor dem Beladen mit der Feststellbremse gegen Wegrollen gesichert werden muss. Beim Abstellen auf unebenem Gelände und an Hängen sowie vor dem Befahren der Ladefläche mit Gabelstaplern sind zusätzlich Unterlegkeile zu verwenden – außer an den Rädern von Lenk- und Liftachsen. Bei Verladetoren ist es wichtig, vor dem Losfahren die Ampelanzeige zu beachten. Lkw-Fahrer dürfen nicht von der Ladetür wegfahren, wenn die Ampel „rot“ anzeigt, weil sich noch Ladepersonal im Lkw befinden könnte. Wenn der Lkw-Fahrer sein Fahrzeug vom Tor wegzieht, könnte das Personal – möglicherweise einschließlich des Gabelstaplers – beim Übergang zwischen Tor und Lkw herunterfallen. Fehlt die Ampelanzeige, muss sich der Lkw-Fahrer beim Ladepersonal vergewissern, dass der Ladevorgang abgeschlossen ist.

Erhöhte Vorsicht ist auch an Laderampen geboten, und es muss vor der Abfahrt klar sein, dass der Ladevorgang abgeschlossen ist. Das Abspringen von Rampen kann zu schweren Verletzungen und irreparablen Schäden am Bewegungsapparat führen. Benutzen Sie deshalb immer die vorgeschriebenen Aufstiege und Laufwege!

Ladebordwände und Ladekräne: Absturzgefahr von Mensch und Last

Beim Be- und Entladen mit Ladebordwänden und Ladekränen gibt es zahlreiche Gefährdungen. Arbeiter können von herabfallenden oder schwingenden Lasten erschlagen oder gequetscht werden. Unfallursachen sind z.B. falsche Bedienung oder unzureichende Kennzeichnung der Bedienelemente. Beim Umgang mit Ladebordwänden und Ladekränen sind daher immer die Herstellerangaben in den Betriebsanleitungen zu beachten. Außerdem muss die Ladung während des Be- und Entladevorgangs gegen unbeabsichtigte Bewegungen, wie Auseinanderfallen und Verrutschen, gesichert werden. Vor jeder Kranbewegung ist sicherzustellen, dass sich keine Personen im Gefahrenbereich des Krans und der Last aufhalten.

Eine weitere Gefahr ist der Sturz von Ladebordwänden oder Ladekranhochsitzen. Hier gilt das Folgende: Benutzen Sie die Haltegriffe und die am Fahrzeug angebrachten Leitern!  Bei Ladebordwänden müssen vorhandene Absturzsicherungen wie Steck- oder Klappgeländer verwendet werden. Wichtig ist auch, dass das Fahrpersonal nicht zu nahe an der Absturzkante steht. Außerdem darf das Fahrzeug nicht mit beladener Ladebordwand bewegt werden. Schwere Unfälle ereignen sich auch, wenn Mitarbeiter zwischen beweglichen Bauteilen eingeklemmt oder gequetscht werden. Deshalb Halten Sie einen ausreichenden Sicherheitsabstand ein!

Die Ladungssicherung: kann lebensrettend sein

Ladungssicherung auf Fahrzeugen bedeutet Schutz für Verkehrsteilnehmer und Fahrzeuginsassen, sowohl während der Fahrt als auch beim Be- und Entladen. Nicht richtig gesicherte Ladung kann verrutschen, umfallen, hin- und herrollen oder auf Personen fallen. Personen können von Bordwänden oder Türen, die durch den Druck der Ladung aufspringen oder zuschlagen, getroffen oder gequetscht werden. Fahrzeuginsassen können von Ladung getroffen werden, die beim Bremsen in das Fahrerhaus gelangt. Herabfallende Ladung als Folge von Ausweichmanövern und Kurvenfahrten stellt ebenfalls eine große Gefahr dar.

Deshalb ist es wichtig, dass alle Beteiligten die Methoden der Ladungssicherung, wie z. B. die formschlüssige Sicherung und die kraftschlüssige Sicherung (Niederzurrung), kennen und sicher anwenden können. Auch das Be- und Entladepersonal muss in den richtigen Umgang mit Ladungssicherungsmitteln wie Zurrgurten, Ketten und Drahtseilen, Sperrbalken, Netzen und Planen sowie Leerpaletten und Stausäcken eingewiesen werden.

Für alle erwähnten Gefahren kann eine GPS-Ortung hilfreich sein, um Unfälle zu rekonstruieren. Sie zeichnet den kompletten Fahrtverlauf auf und kann hierbei unterstützend sein.

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