LKW-Tacho

Was ist ein LKW-Tacho?

Tacho ist das Kurzwort für Tachograph/Tachograf. Der Begriff stammt ursprünglich aus dem Griechischen und setzt sich zusammen aus den Bestandteilen „tàchos“ (Geschwindigkeit) und „grafein“ (schreiben). Mit diesem „Geschwindigkeitsschreiber“ ist – Sie werden es bereits geahnt haben – nichts anderes als ein Fahrtenschreiber gemeint. Die neueren Tachografen kennt man auch unter der offiziellen Bezeichnung EG-Kontrollgerät oder umgangssprachlich als „Black Box“. Die Bezeichnung „Black Box“ ist allerdings nicht ganz richtig, denn offiziell ist damit ein Unfalldatenspeicher gemeint, der nur kurz vor, während und nach einem Unfall Daten aufzeichnet.

Welche Arten von LKW-Tacho/Fahrtenschreibern gibt es?

Es gibt zwei Systeme von Fahrtenschreibern: analoge und digitale Fahrtenschreiber. Beim analogen oder mechanischen Fahrtenschreiber zeichnet das Gerät die Fahrtzeiten auf einer runden Papierscheibe (Tachoscheibe) auf. Diese Fahrtenschreiber werden schon lange nicht mehr verbaut, da seit dem 1. Mai 2006 alle Fahrzeuge zur gewerblichen Güter- und Personenbeförderung in Deutschland und der EU einen digitalen Fahrtenschreiber haben müssen. Manchmal trifft man noch LKW mit Baujahr vor 2006 an, die neben dem digitalen Fahrtenschreiber auch noch einen analogen LKW-Tacho an Bord haben.

Wie funktioniert der LKW-Tacho?

Der LKW-Tacho ist das Fahrtenbuch, das sämtliche Bewegungen des Fahrzeugs aufzeichnet. Damit alle Daten individuell zugeordnet werden können, hat jeder LKW-Fahrer in einem aufzeichnungspflichtigen LKW mit EG-Kontrollgerät eine eigene Fahrerkarte.

Der digitale Fahrtenschreiber nutzt GPS-Orten, um eine Vielzahl von wichtigen Informationen zu speichern. Neben den Lenk- und Ruhezeiten zeichnet er auch sämtliche Strecken samt Zwischenstopps auf. Die gespeicherten Informationen können bei Kontrollen von Polizei oder Zoll ausgelesen werden.

Wann ist ein digitaler LKW Tacho Pflicht?

Seit dem 1. Mai 2006 ist der Einbau eines digitalen Fahrtschreibers in neuen LKW Pflicht, wenn diese ein zulässiges Gesamtgewicht von über 3,5 Tonnen haben. Bei einem Gewicht zwischen 2,8 und 3,5 Tonnen kann ein digitaler Fahrtenschreiber eingebaut werden. Ist er eingebaut, dann muss er auch genutzt werden.

VDO-Tacho für LKW

VDO ist ein Tochterunternehmen des hannoverschen Reifenherstellers Continental, das verschiedenen Lösungen für Datenmanagement im Verkehr herstellt. VDO steht für „Vereinigte DEUTA – OTA“ und wurde 1929 von Adolf Schindling in Frankfurt/Main gegründet. Das Unternehmen entstand damals aus einer Fusion zwischen DEUTA (Deutsche Tachometer-Werke GmbH) und der OTA Apparate GmbH (Offenbacher Tachometer-Werke GmbH). 1991 wurde das Unternehmen von

Mannesmann übernommen, 2000 an Siemens verkauft und von Siemens 2007 an Continental verkauft.

Heute sind die Tachographen von VDO weltweit führend und gehören zu den modernsten auf dem Markt. Unter anderem stellt das Unternehmen den intelligenten LKW-Tacho DTCO 4.0e her, der als neue Funktion das Aufenthaltsland automatisch erkennt. Weitere bedeutende Tachographen-Hersteller sind Stoneridge Electronics (USA), ACTIA I+ME (F) und EFAS (D).

Darf man den LKW-Tacho manipulieren?

Übermüdete LKW-Fahrer verursachen häufig Unfälle und einen großen Teil der Personenschäden. Um das zu verhindern, zeichnen die Tachographen die Eckdaten der Fahrt und die Lenk- und Ruhezeiten der LKW-Fahrer auf. Strenge Regeln sollen dafür sorgen, dass die Fahrer nicht zu lange am Steuer sitzen und ausreichende Pausen machen. Dennoch kommt es häufig vor, dass bei Polizeikontrollen Manipulationen am Fahrtenschreiber festgestellt werden. Früher wurden Magnete eingebaut und die Plomben gelöst, heute wird die Software trickreich manipuliert oder die Geräte einfach abgeschaltet.

Die Manipulation des Fahrtenschreibers ist verboten. Wird sie bei einer Kontrolle in Deutschland aufgedeckt, drohen dem Fahrer und seinem Arbeitgeber empfindliche Bußgelder. Wenn ab Sommer 2023 die nächste Generation der intelligenten Fahrtenschreiber auf den Markt kommt, soll es noch schwieriger werden, den LKW-Tacho zu manipulieren. Und durch die verbesserte „Unterwegskontrolle“ kommt die Polizei den Fahrern auch schneller auf die Schliche.

Tachoscheibe LKW

Für den Betrieb in mechanischen Fahrtenschreibern nutzt man sogenannte Tachoscheiben aus Papier. Auf der Vorderseite haben sie in der Mitte Felder, die der Fahrer handschriftlich ausfüllen muss. Dort trägt er seinen Namen, den Start- und Zielort, das aktuelle Datum, das KFZ-Kennzeichen und die Kilometerstände des Fahrzeugs ein. Auf der Rückseite der LKW-Tachoscheibe werden ebenfalls handschriftlich die Tageslenk- und Ruhezeiten eingetragen sowie Angaben zu weiteren Fahrzeugen, die mit dieser Tachoscheibe gefahren werden. Ist die Tachoscheibe in das Kontrollgerät eingelegt, ritzt eine Nadel die Daten der Lenk- und Ruhezeiten auf der Scheibe ein.

Tachoprüfung für LKW – welche Kosten entstehen?

Die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) schreibt in § 57 vor, dass Fahrtenschreiber mindestens all 24 Monate geprüft werden müssen. Auch nach Einbau und Reparatur eines Fahrtenschreibers, der Änderung von Wegdrehzahl oder Wegimpulszahl oder des Reifenumfangs des KFZ wird eine Prüfung fällig. Bestimmte Fahrtenschreibern müssen auch dann geprüft werden, wenn sich das amtliche KFZ-Kennzeichen geändert hat oder die koordinierte Weltzeit (UTC) um mehr als 20 Minuten abweicht.

Bei der Prüfung wird darauf geschaut, dass Einbau, Zustand, Messgenauigkeit und Arbeitsweise den Vorschriften entsprechen. Bei bestandener erstmaliger Prüfung bringt der Hersteller oder die Werkstatt ein plombiertes Einbauschild an. Die Tachoprüfung für LKW darf nur von zugelassenen Werkstätten durchgeführt werden. Die Kosten variieren je nach Werkstatt, sie liegen um die 160 Euro.


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