FMS und FMS-Daten

Was sind FMS und FMS-Daten?

FMS ist die Abkürzung für Flotten-Management-Schnittstelle. Im Englischen lautet die Bezeichnung Fleet Management System: eine Schnittstelle, die eine Reihe von Informationen über den Stand des Fahrzeugs sammelt und in einer genormten Form bereitstellt.

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Wie entstand FMS?

Der Standard für die Flotten-Management-Schnittstelle entstand im Jahr 2002. Die 7 Nutzfahrzeughersteller Daimler, MAN, Scania, Volvo, Renault, DAF und Iveco schlossen sich zusammen mit dem Ziel, einen herstellerübergreifenden Standard in der Verkehrstelematik zu etablieren. 2010 wurde der FMS-Standard überarbeitet und sammelt seitdem einige weitere Daten.

Wo befindet sich die Schnittstelle und welches Format hat sie?

Die Schnittstelle befindet sich meistens in der Kabine des Lkw. Scania beispielsweise verbaut die FMS auf der Beifahrerseite, und zwar hinter der Instrumententafel in der Nähe der zentralen Elektrikeinheit. Es handelt sich um einen Stecker vom Typ C137, der mit 12 Polen ausgestattet ist.

Welche FMS und FMS-Daten protokolliert der Standard?

FMS ist in der Lage, eine Reihe von Informationen zu sammeln und zentral bereitzustellen. Der Standard definiert genau, welche Daten die Schnittstelle liefert. Bei diesen handelt es sich um:

  • Fahrzeug-Identifizierungsnummer
  • Kilometerstand des Fahrzeugs
  • Betriebsstunden des Lkw
  • Achslast
  • Versionsnummer der FMS
  • Tachografeninformationen
  • Aktuelle Geschwindigkeit des Lkw (vom Tachometer sowie vom Rad gemessen)
  • Drehzahl des Motors
  • Aktueller Kraftstoffverbrauch
  • Füllstand des Treibstofftanks in Prozent
  • Temperatur des Kühlwassers
  • Stellung des Gaspedals in Prozent
  • Information, ob der Tempomat aktiv ist
  • Status und Modus des Nebenantriebs
  • Kupplung betätigt (ja/nein)
  • Bremse aktiv (ja/nein)
  • Zeitpunkt des nächsten Kundendienstes in Kilometern
  • gesamter Kraftstoffverbrauch seit Auslieferung des Fahrzeugs
  • Außentemperatur
  • Nummer des Fahrers (1 oder 2)

Hier gibt es mehr Informationen zu FMS-Daten.

Wie sammelt FMS Daten im Fahrzeug und wie lassen sich diese abgreifen?

FMS gehört bei den meisten Lkw-Herstellern nicht zum serienmäßigen Lieferumfang. Somit muss der Einbau der Schnittstelle beim Hersteller des Fahrzeugs zusätzlich gebucht werden. Nur DAF verbaut serienmäßig ein FMS-Interface. Fehlt ein FMS-Interface im Lkw, ist auch eine Nachrüstung mit Systemen von Drittanbietern möglich.

FMS nutzt das Protokoll SAE J1939 für die Kommunikation. Dieser Standard ist auch vom CAN-Bus bekannt, der ebenfalls Daten in Nutzfahrzeugen übermittelt. Es sind Telematiksysteme für den direkten Anschluss an der Flotten-Management-Schnittstelle verfügbar. Diese lesen die Daten aus, speichern sie oder übertragen die Informationen direkt via Mobilfunknetz an eine Software.

Falls ein Fahrzeug eine Information nicht liefert, wird dies vom System entsprechend protokolliert. Die Wiederholrate bei den Informationen hängt von der Art der Daten ab. Einige Daten, wie etwa zur Drehzahl, werden mit einer Frequenz von 20 ms erfasst. Bei anderen Daten liegt die Sendewiederholrate bei bis zu 10 s. Dies betrifft statische Informationen wie die Fahrzeug-Identifikationsnummer.

Welche Fahrzeuge verfügen über eine Flotten-Management-Schnittstelle?

Bei FMS handelt es sich um eine Schnittstelle, die primär für schwere Nutzfahrzeuge konzipiert ist. Dementsprechend sind es vor allem die größeren Lkw, bei denen sich die FMS findet. Zusätzlich verfügen einige Serien von Bussen, beispielsweise von Iveco, über eine Flotten-Management-Schnittstelle.

Wofür lassen sich FMS und FMS-Daten nutzen?

Die FMS liefert herstellerunabhängige Datensätze, die im Flottenmanagement eingesetzt werden können. Die Informationen lassen sich direkt in eine Software übertragen und dort analysieren und archivieren. Durch Vergleiche der Fahrzeuge lassen sich Rückschlüsse über die Performance ziehen und andere Erkenntnisse gewinnen. Mit diesen lässt sich die Effizienz des Fuhrparks steigern.

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Quellen:


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